2005-06-17 Eins Live, Cologne, Germany

From DM Live - the Depeche Mode live encyclopedia for the masses
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Notes

After the June 2005 press conference in Düsseldorf, music journalist Marcel Anders conducted an interview with Martin L. Gore and Dave Gahan for Eins Live. Most of the answers of this interview were uploaded in parts on einslive.de, which is the file that is shown below. A German transcript of the whole interview was uploaded along with it, and a fan translated that to English on the official forum. The sentences that are displayed in italics are the ones that can be heard in the the file. Please contact us if you have the whole interview.

  • Duration: 02:56 minutes

Audio

Audio transcript German

Eins Live: Im Gegensatz zur Pressekonferenz wirkt ihr schon viel gelöster. Wieviel Anspannung und Nervosität sind bei solchen Veranstaltungen im Spiel? Schließlich müsstet ihr nach 25 Jahren doch längst daran gewöhnt sein...

Martin: Sollte man meinen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Ich finde Pressekonferenzen heute sogar noch stressiger als früher. Denn so einfach das auch aussieht, es ist doch ein sehr merkwürdiges Erlebnis, vor so vielen Leuten zu stehen. Wenn dann jemand eine Frage stellt, weißt du gar nicht, wo er oder sie sitzt. Und deswegen suchst du erst einmal herum, um das Gesicht zur Stimme zu finden. Glaub mir: Es ist ziemlich schwer, jemandem zu antworten, wenn du nicht weißt, wo er ist.

Eins Live: Immerhin scheinst du es mit Humor zu nehmen...

Martin: Ja, aber das ist ja auch die einzige Option.

Eins Live: Ihr habt dieses Jahr 25-jähriges Bandjubiläum. Werdet ihr das in irgendeiner Form feiern? Vielleicht mit einer großen Party?

Martin: Wir haben das vor ein paar Wochen in New York gefeiert. Denn da gibt es diesen Typen, der auch mal für uns gearbeitet hat und der einfach wahnsinnig gut ist, was Zahlen und Daten betrifft. Er wusste zum Beispiel das exakte Datum unseres allerersten gemeinsamen Konzerts. Das war am 29. Mai 1980. Und deswegen haben wir an dem Tag nett zu Abend gegessen, um das entsprechend zu feiern.

Eins Live: Ein griechisches Restaurant?

Dave (lacht): Nein, es war Thai. Oder zumindest eine Art Thai. Griechisches Essen bekomme ich zu Hause mehr als genug. Schließlich sind die Eltern meiner Frau Griechen.

Eins Live: Aber so etwas wie eine Jubiläumsshow wird es nicht geben, oder?

Dave: Es ist einfach so, dass die Veröffentlichung unseres nächsten Albums mit diesem 25. Geburtstag zusammenfällt. Von daher kommen wir gar nicht umhin, das mit der Tour zumindest ein bisschen zu feiern.

Eins Live: Wie kommt es eigentlich, dass ihr nicht bei Live 8 am 2. Juli im Londoner Hyde Park auftretet? Schließlich seid ihr ohnehin vor Ort, um die Aufnahmen am neuen Album abzuschließen ...

Martin: Das stimmt schon, aber wir sind momentan nicht in der Lage, live zu spielen. Und wir sind ja auch nicht wie viele andere Bands, die sich einfach hinstellen und jammen. Wir müssen erst einmal den Drummer und den Keyboarder einarbeiten und dann noch ausführlich proben. Und das ist einfach unmöglich, solange wir mitten in den Aufnahmen zum neuen Album stecken. Da ist einfach keine Zeit, um sich zusätzlich auf eine Show vorzubereiten. So gerne wir das auch machen würden.

Eins Live: Schaut ihr euch das Ganze denn zumindest im Fernsehen an?

Dave: Wenn wir da wären, würden wir auch spielen. Ehrlich. Aber momentan müssen wir unser Album beenden. Das hat allerhöchste Priorität.

Eins Live: Wie steht es denn mit der visuellen Umsetzung der Tournee? Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie das Ganze aussehen könnte?

Dave: Nur ein bisschen.

Martin: Es ist nur eine sehr, sehr vage Idee. Sie stammt von Anton Corbijn (bekannter Fotograf, Amn. der Red.) und ist sehr simpel. Sie basiert darauf, uns wieder mehr als Einheit, sprich als Band zu zeigen. Eben durch die Art, wie die Bühne aus- und hergerichtet ist. Wahrscheinlich verzichten wir auch auf Backing-Singer, wie wir sie auf den letzten drei bis vier Tourneen dabei hatten. Allein dadurch kommen wir wieder mehr als Einheit rüber.

Dave: Wir präsentieren uns als richtiges Powertrio - und müssen uns schon ein bisschen verrenken, um das Performance-technisch hinzukriegen. Aber Antons Idee ist allein deshalb interessant, weil wir die alten Songs dadurch mal ganz anders performen würden, als wir es bislang immer getan haben. Und das schlägt sich dann auch visuell nieder. Wir werden zwar wieder eine Art Film einspielen, aber doch ganz anders als früher.

Eins Live: Da euch die Darstellung als Einheit so wichtig ist: Standet ihr wirklich vor der Trennung, wie allerorts behauptet wird?

Dave: Ich glaube nicht, dass wir je wirklich davor waren, uns zu trennen. Trotzdem wärmen die Leute das Thema immer wieder auf.

Eins Live: Das Internet ist voll davon ...

Martin: Das Internet ist vor allem voll mit irgendwelchem Mist.

Dave: Das stimmt. Wir bewegen uns halt von Album zu Album, und so haben wir es immer gehalten. Ganz einfach, weil das unsere Art des möglichst konzentrierten Arbeitens ist - wir versuchen, nicht zu weit voraus zu denken und uns zu sehr auf die Vergangenheit zu versteifen, sondern die beste Musik zu machen, die wir in dem Moment in uns haben. Und auf diese Weise sind 25 Jahre vergangen. Insofern ist es schon eine ermüdende alte Frage, wenn man bedenkt, dass wir jetzt schon so lange gemeinsam Musik machen. (lacht) Wir genießen einfach den Augenblick.

Eins Live: Dabei hast du mit Erscheinen deines Solo-Debüts "Paper Monsters" auch mehr Einfluss auf das Songwriting der Band gefordert. Hast du dich durchgesetzt - und wie wirkt sich das aus?

Dave: Ich schätze mal, es ist Folgendes passiert: Als wir wieder zusammengekommen sind, haben wir uns erst einmal lange und ausführlich unterhalten. Und dann haben wir eine Entscheidung getroffen, mit der wir alle sehr glücklich sind. Und wenn ich tatsächlich einige meiner eigenen Songs auf dem Album unterbringen kann, dann fühle ich mich sehr geschmeichelt. Lass dich also einfach überraschen.

Eins Live: Martin, ist es für dich als Haupt-Songwriter nicht eine ungemeine Erleichterung, jemanden neben dir zu haben, der ebenfalls Stücke beisteuert?

Martin: Aber sicher! Schließlich ist es das erste Mal überhaupt, dass wir mehr Songs zur Verfügung haben, als wir für ein Album brauchen. Was die Sache wirklich leichter macht. In der Vergangenheit hatten wir immer große Probleme, Extra-Tracks für Singles an den Start zu bringen. Das haben wir diesmal definitiv nicht.

Eins Live: Und wie wirkt sich das musikalisch aus? Welchen konkreten Einfluss hat Dave auf den Sound der Band?

Dave: Nun, als wir erste Song-Demos aufgenommen haben, war das schon ein bisschen anders. Trotzdem haben Depeche Mode einen bestimmten Sound. Und es ist nicht gerade leicht, sich von dem zu lösen. Er ist einfach da. Aber Ben Hillier, der Produzent, hat uns doch in eine etwas andere, neue Richtung geführt. Und genau das ist das Aufregende und Spannende daran, mit Leuten wie ihm zu arbeiten. Genau das wollten wir ja auch. Wir wollten mit jemandem arbeiten, der uns mehr nach vorne pusht und mehr experimentiert. Das hat er definitiv getan.

Eins Live: Genau wie auf Blurs "Think Tank"?

Dave: Ja, Ben experimentiert einfach gerne mit Sounds, versucht ständig neue Sachen und liefert unglaublich viele frische Ideen. Und selbst, wenn Martin einfach nur Gitarre spielt oder ich singe, hat er immer irgendetwas Verrücktes probiert. Etwa mit unterschiedlichen Mikrophonen, Prozessoren oder Boxen. Eben, um einen bestimmten Sound zu kreieren, der sich immer weiter verändert. Und je mehr du damit rumspielst, desto mehr verändert er sich. Genau das hat den Sound dieses Albums beeinflusst - er ist einfach ziemlich experimentell.

Eins Live: Was hört ihr momentan privat - sofern ihr überhaupt dazu kommt?

Dave: Eine Menge unterschiedliches Zeug. Ich versuche ganz bewusst, so viele neue Platten zu kaufen wie eben möglich, bin aber meistens ziemlich enttäuscht. Richtig gut ist eigentlich nur das neue Gorillaz-Album, das gerade rausgekommen ist. Das ist sehr interessant. Aber ansonsten? Herzlich wenig ...

Martin: Ich kaufe eine Menge elektronische Musik, weil ich mich ja nebenbei noch ein bisschen als DJ versuche. Etwa morgen Abend beim Sonar Festival. Deswegen kaufe ich hauptsächlich Platten, die ich bei solchen Events auflegen kann. Aber im Grunde mag ich eigentlich alles - ich bin da sehr offen.

Eins Live: Aber in Sachen Rockmusik passiert doch nicht wirklich viel. Oder steht ihr auf den Retro-Sound der White Stripes & Co.?

Dave: Ich finde, es ist allein deshalb eine aufregende Zeit, weil es wieder viele neue Bands gibt. Aber das, was sie da machen, ist natürlich gar nicht so neu. Und es dauert einfach seine Zeit, um sich als Band zu entwickeln. Leider ist es im gegenwärtigen Musikgeschäft so, dass da Quantität statt Qualität gefragt ist. Da werden so viele Platten veröffentlicht, dass es wirklich schwer ist, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben und du eigentlich gar nicht die Chance hast, dich richtig für eine Band zu begeistern. Eben, weil ständig etwas Neues, Besseres, Anderes da ist. Zum Glück gibt es ein paar Ausnahmen, die sich permanent weiterentwickeln. Wie Radiohead und einige andere, die so weit gekommen sind, dass sie einfach machen können, was sie wollen, und trotzdem die volle Unterstützung ihrer Plattenfirma haben. Aber das ist die Ausnahme. Viele Bands erhalten heute erst gar keine zweite Chance mehr, wenn es nicht gleich beim ersten Mal richtig klappt.

Eins Live: Wie wäre es, wenn ihr heute anfangen würdet?

Dave: Wahrscheinlich wäre es viel, viel schwieriger. Wahrscheinlich sogar richtig hart.

Eins Live: So oft wie ihr hierzulande zu Besuch seid, sprecht ihr doch bestimmt ein wenig Deutsch, oder?

Martin: Ich habe deutsch in der Schule gelernt! Und ich habe eine Weile in Berlin gewohnt. Damals hatte ich eine deutsche Freundin (lacht laut los). Ja, ich spreche nicht gut Deutsch, aber ich spreche okay Deutsch.

Eins Live: Wie steht es mit dir, Dave?

Dave: Ich bleibe bei "Spiegelei mit Bratkartoffeln, ohne Toast". (lacht)

Eins Live: Zurück zur Tour: Wie kommt es, dass sie mit knapp sechs Monaten schon ein bisschen kürzer ausfällt als in der Vergangenheit? Oder ist das nur der erste Teil?

Martin: Also für uns ist das schon eine verdammt lange Tour.

Dave: Wenn du die ganzen Shows zusammenrechnest, sind das schon einige Konzerte. Aber wir warten einfach mal ab, wie es läuft. Wir haben nicht vor, uns noch länger zu binden und ganz weit voraus zu planen. Das ist die wahre Antwort.

Eins Live: Im Gegensatz zu den 18 Monaten oder zwei Jahren, die ihr früher am Stück abgerissen habt?

Martin: Das haben wir nur einmal gemacht und es hätte uns beinahe umgebracht - und zwar jeden Einzelnen von uns. Von daher haben wir unsere Lektion gelernt.

Dave: Ich schätze, wir haben uns seitdem alle ziemlich verändert. Schließlich waren wir viel, viel jünger. Das ist ja fast 15 Jahre her.

Martin: Also elf, zwölf Jahre ist das bestimmt her.

Eins Live: Jetzt steht ihr mitten in der neuen Arena in Düsseldorf mit knapp 60.000 Plätzen. Viel größer kann es doch gar nicht mehr werden, oder?

Dave: Oh doch, natürlich. Das kannst du mir glauben. (lacht) Diese Arena ist eigentlich gar nicht so groß, wie sie aussieht. Auf den ersten Blick ist sie riesig, aber im Grunde doch nur ein Stadion von durchschnittlicher Größe und längst nicht so riesig wie andere Orte, an denen wir schon gespielt haben.

Eins Live: Wie steht es mit Ticketpreisen? Stimmt es, dass ihr zumindest versucht, sie etwas niedriger zu halten?

Dave: Soweit das überhaupt möglich ist. Aber letztendlich hängt das natürlich nicht von uns ab, sondern von allen möglichen Faktoren. Wie zum Beispiel der Bühnen-Produktion. Aber wir versuchen schon, deutlich unter dem zu bleiben, was die meisten Bands derzeit verlangen.

Martin: Denn momentan sind Eintrittspreise doch völlig außer Kontrolle. Gerade in den letzten zwei Jahren ist es richtig schlimm geworden. Die meisten Bands verlangen einfach unglaubliche Preise und irgendwie kommen sie damit durch. Aber ich halte das nicht für richtig.

Eins Live: Gibt es denn irgendeinen Grund dafür? Etwa deutlich gestiegene Produktionskosten?

Dave: Nein, die gibt es nicht. Es ist einfach nur so, dass eine Menge Bands meinen, sie könnten wer weiß wie viel Geld verlangen. Aber ich persönlich käme nie auf die Idee, bis zu 250 Dollar zu bezahlen - egal, für was. Außer vielleicht den Cirque du Soleil, der ja wahnsinnig unterhaltsam und jeden Cent wert ist. Ansonsten würde ich nie so viel für ein Ticket hinblättern. Nie!

Eins Live: Und wie kommt es, dass es Support-Acts bei euren Konzerten immer so schwer haben - gerade in Deutschland?

Martin: Das ist kein typisch deutsches Problem. Eigentlich haben es unsere Support-Acts in Europa immer sehr schwer. Ich erinnere mich noch, wie wir Electrotribe 101 dabei hatten und drei Nächte nacheinander in Paris-Bercy gespielt haben. Da hat sich der Sänger am zweiten und dritten Abend schlichtweg geweigert, auf die Bühne zu gehen, weil er am ersten Abend mit Flaschen, Bechern und Münzen bombardiert worden war. Sie mussten dann ein Instrumental-Set spielen, die Ärmsten.

Dave: Es ist wirklich schwierig, die Show für eine andere Band zu eröffnen, besonders vor deren Hardcore-Fans. Das ist für keine Band leicht. Der Einzige, der bei uns eine richtig gute Figur gemacht hat, war Frank Tovey. Der hat es wirklich gebracht. Ganz einfach, weil er nicht die Art von Performer ist, der sich vom Publikum irgendetwas gefallen lässt. Er ist einfach da rausgegangen und hat seine Show abgezogen. Dadurch hat er sich den Respekt des Depeche Mode-Publikums verdient. Du kannst nicht auf die Bühne gehen und irgendwelche Schwächen zeigen.

Eins Live: Wobei ihr in Deutschland ein extrem treues Publikum habt, das sich altersmäßig von zehn bis 50 Jahre erstreckt. Sind Depeche Mode schon eine richtige Familienband?

Dave: Es scheint wirklich so, als würde die Musik von Generation zu Generation weitergereicht. Das sieht so aus. Und ich kann nur sagen: Es schmeichelt uns sehr, dass unsere Fans so loyal sind.

Eins Live: Hand aufs Herz: Geht ihr auf Tour eigentlich noch vor die Tür und schaut euch die Orte an, wo ihr spielt, oder verschanzt ihr euch die ganze Zeit im Hotelzimmer?

Dave: Nun, so eine Show auf die Beine zu stellen, wie wir sie bieten, verlangt schon eine ganze Menge Vorbereitung. Klar bist du letztlich nur zwei Stunden pro Abend auf der Bühne, aber in der restlichen Zeit bist du im Hotel, ruhst dich aus, bereitest dich vor oder singst dich ein. Und am nächsten Tag wachst du auf, reist zum nächsten Auftrittsort, absolvierst deinen Soundcheck und ehe du es mitkriegst, ist es schon wieder Zeit, auf die Bühne zu gehen.

Eins Live: Klingt ja nicht wirklich spannend ...

Dave: Nicht wirklich. Und deswegen habe ich auf meiner Solo-Tour auch wieder damit angefangen, ein bisschen rauszugehen und mir die Orte anzusehen, in denen ich gespielt habe. Das werden wir diesmal fortsetzen. Wir schauen uns so viel an wie eben möglich.

Audio transcript English

Eins Live: In contrast to the press conference you appear to be more at ease. How much excitement and nerves are there involved in these occasions? After all, after 25 years you must be quite used to it already…

Martin: One should think so. But actually it is the contrary: I find the press conferences today even more stressful than before. Although it looks so simple, it is a very special situation to stand in front of so many people. When somebody asks a question, you never know where he or she is sitting. And then you start looking around to connect the voice to a face. Believe me, it’s very difficult to answer if I don’t know where he is.

Eins Live: You seem to be taking it always with a sense of humor...

Martin: Yes, but that is the only option really.

Eins Live: You’re having this 25th anniversary with the band. Are you going to celebrate it, in one form or another? Perhaps a big party?

Martin: We had a celebration a couple of weeks ago in New York. We have this person who once again worked for us and is incredibly good with numbers and dates. For example, he knew the exact date of our very first concert together. It was on May 29, 1980. So on that day we had a nice dinner to celebrate it in an appropriate manner.

Eins Live: In a Greek restaurant?

Dave (laughs): No, it was Thai. Or at least some kind of Thai. I get more than enough Greek food at home. After all, my wife’s parents are Greek.

Eins Live: So there isn't going to be any anniversary show, or...?

Dave: It’s just that the release of our next album coincides with this 25th anniversary. It’s inevitable that with the tour we celebrate it at least a little bit.

Eins Live: How did it turn out that you are not performing in Live 8 on July 2 in Hyde Park, London? After all, it should be around that time that you have finished recording the new album...

Martin: That’s right, but currently we’re not in the position to play live. And we’re not like so many other bands that can just come in and start jamming. First, we must add in the drummer and the keyboard player and then practice very thoroughly. And that is practically impossible, as long as we’re in the middle of recording of the new album. There’s practically no time to properly get ready for that kind of show. As much as we would like to.

Power Trio

Eins Live: Are you at least going to watch it on TV?

Dave: If we were there, we would also play. Honestly. But at the moment we must finish the album. That’s our highest priority.

Eins Live: How is it with the visual outlook for the tour? Do you already have thoughts on how it all should look like?

Dave: Just a little bit.

Martin: Just a very, very vague idea. It’s coming from Anton Corbijn and it’s going to be very simple. Basically, it’s about showing the band more like a collective again. Also by the way the stage will be set and put up. Probably we’re going to give up the backing singers, whom we had on the last three or four tours. Only that way we’re going to appear more like a unit.

Dave: We’re going to present ourselves as a true power trio – and we must also push ourselves technically to achieve that in a performance. But Anton’s idea in itself is interesting, because the old songs will be performed in a totally different way from what we have done this far. In fact, we’re going to do another short film again but in a whole different way than before. No splitting

Eins Live: Since this portraying as a unit seems to be so important to you, is it true that you’re at the verge of splitting, as it seems to be the general assumption everywhere?

Dave: I don’t think that we’re really in front of splitting. Yet people seem to warm up to the idea again and again.

Eins Live: The Internet is full of it..

Martin: The internet is above all full of all kinds of crap.

Dave: Exactly. We’re going on steadily from album to album and it has always been like this. To be quite honest, because the way we work takes as much focus as possible, we’re trying not to think too far ahead and not to stay too much in the past, but to make the best music that we have inside us at the moment. And this is how these 25 years have passed. Besides, this is a very old question, considering how long we've been making music together (laughs). We’re just enjoying the moment.

Eins Live: When your solo album "Paper Monsters" came out, you demanded more influence in the songwriting of the band. Do you think you have achieved that and how do you feel about it?

Dave: I think that this is how it happened: when we got together again, we just had fun together, long and thoroughly. And then we reached a decision which we’re all very happy about. And when I actually can compose a few songs for the album, it makes me very feel great. Just be ready for a surprise!

The New Album

Eins Live: Martin, is it an immense relief for you as the main songwriter to have someone else next to you who also provides songs?

Martin: Of course! After all, this is the very first time that we have more songs at our disposal than what we need for the album. It certainly makes things easier. In the past we had always big problems to find extra tracks for singles at the beginning. This time we definitely don’t have that.

Eins Live: And what kind of effect it has on the music? What kind of actual influence Dave has had on how the band sounds?

Dave: Well, when we had recorded the first demos of the songs, it was already a bit different. Nevertheless, Depeche Mode has always had a specific sound and it’s not necessarily easy to detach oneself from it. It just exists there. But Ben Hillier, our producer, took us to a whole different new direction. And that is exactly why it is so exciting and thrilling to work with people like him. That was absolutely what we wanted too. We wanted to work with someone who would push us further and experiment more. That’s what he has definitely done.

Eins Live: Just like "Think Tank" by Blur?

Dave: Yeah, Ben just likes to experiment with sounds, to try new things all the time and to deliver new fresh ideas. And even when Martin is just playing guitar or I’m singing, he always tries something crazy. Something with different microphones, processors or boxes, to reach a specific sound that keeps changing all the time. And the more you work on it, the more it changes. That’s exactly what has influenced the sound of this album – he is just extremely experimental.

Eins Live: What kind of music are you currently listening on your private time – provided that you have any?

Dave: A lot of different stuff. Quite intentionally I try to buy as many new records as possible, but most of the time I’m very disappointed. Only the new Gorillaz album that just came out is very good. It’s a very interesting record. But otherwise? Precious few...

Martin: I buy a lot of electronic music, as I’m also trying to do some DJing. About tomorrow night, at Sonar Festival. Therefore I’m buying mostly records that I can play in such events. But basically, I like practically everything – I’m very open in that sense.

Eins Live: It doesn't really happen that much in rock music. Or are you excited about the retro sounds of White Stripes & Co?

Dave: I find that’s why this is an exciting time, because there are again many new bands. But what they are doing, is naturally not really that new. And it takes its time to develop as a band. Unfortunately in the music business of today quantity is preferred instead of quality. So many records are being published that it’s really hard to keep up with the latest stuff and you really don’t have any chance at all to get really excited about a band, even if there’s really something new, better, different. Luckily, there are some exceptions to the rule that keep on developing further, like Radiohead and some others that have got so far that they simply can do what they want and nevertheless have the full support of their record company. But they are exceptions. Many bands don’t get a second chance at all anymore, if they don’t succeed in the first time.

Eins Live: What do you think would happen if you got started today?

Dave: It would probably be much, much harder. Probably even very hard.

Eins Live: Since you have visited our country so often, you must speak German at least a little bit, right?

Martin: I have studied German at school! And I have been living in Berlin for a while. I also had a German girlfriend (laughs out loud) Yes, I don’t speak very good German, but I speak okay German.

Eins Live: How is it with you, Dave?

Dave: I’ll stick to ”Spiegelei mit Bratkartoffeln, ohne toast” (fried egg with fried potatoes, no toast). (laughs)

Eins Live: Back to the tour. Why is it that the tour with only six months is a bit shorter than in the past? Or is it just the first leg?

Martin: Well, for us it’s already one hell of a long tour.

Dave: If you count all the shows together, that’s already quite a few concerts. But we’re just going to wait and see how it goes. We haven’t made any longer commitments nor made any plans far ahead, to be quite honest.

Eins Live: Contrary to the 18 months or two years that you did earlier?

Martin: We have done that only once and it almost killed us – in fact, every single one of us. We have learnt our lesson from there.

Dave: I reckon that we have all changed a lot since then. After all, we were much, much younger. That is almost 15 years from now.

Martin: That is precisely eleven, twelve years from now. Low ticket prices

Eins Live: Now your standing in the middle of the new Dusseldorf Arena with ca. 60.000 seats. It cannot get any bigger than this, right?

Dave: Oh, of course it can. You can trust me on this (laughs) This arena isn't actually as big as it looks. At first sight it’s huge, but basically it is just an average size stadium and by far not as big as other places where we've already played.

Eins Live: How is it with the ticket prices? Is it true that you’re at least trying to keep them lower?

Dave: As far as it’s generally possible. But in the end, that doesn't naturally depend on us, but rather of all possible factors, for example the stage production. But we’re still trying to keep them clearly lower than what most bands demand these days.

Martin: Currently the admission prices are totally out of control. Only in the last two years it has become very bad. Most of the bands demand quite incredible prices and somehow manage to get away with it. But I don’t think that it’s right.

Eins Live: Is there any possible reason for that? Something like the rising production costs?

Dave: No, it’s nothing like that. It’s just that some bands seem to think that they can ask who knows how much money. Personally, I would never pay up to 250 dollars – no matter what it was. Except perhaps Cirque du Soleil which is so terribly entertaining and worth every single cent. Otherwise I would never pay that much for a ticket. Never!

Eins Live: And why do you think the support acts are having such a hard time in your concerts – especially in Germany?

Martin: That’s not a typically German problem. Actually, our support acts are always having a hard time in Europe. I still remember when we had Electrotribe 101 play three nights with us at Paris Bercy. Their singer simply refused to go on stage on the second and third night, because they were bombarded with bottles, booze and mints on the first night. They had to play an instrumental set instead, poor things.

Dave: It’s definitely difficult to open the show for another band, especially in front of hardcore fans. It’s not easy for any band. The one that made a very good impression was Frank Tovey, simply by showing that he wasn't the kind of performer that would let the audience throw anything at him. He would just leave the stage and quit the show. There he earned the respect of Depeche Mode audience. You cannot go on stage and show your weaknesses.

Eins Live: You have an extremely devoted audience in Germany, with ages from ten to 50 years old. Is Depeche Mode already a real family band?

Dave: It seems like the music goes on from generation to generation. It looks like that. And I can only say: it flatters us very much that our fans are so loyal.

Eins Live: Hand on your heart: do you actually ever go out and see the sights in places where you’re playing or are you stuck in your hotel room all the time?

Dave: Well, to put out the kind of show we’re doing, it takes a lot of preparation. Naturally, you have only two hours free time before the night on stage, but the rest of the time you spend at the hotel, relaxing, getting ready or singing. And on the next say you wake up, travel to the next town, do the sound check and before you realize, it’s time to go on stage.

Eins Live: It doesn't sound very exciting...

Dave: Not really. And that’s why I began on my solo tour to go out a little and see the sights in places where I performed. We’re going to continue with that. We’re going to see as much as we can.